Sonntag, 4. Juli  2021                    sonnig, ca. 34°

 

Heute fuhren wir weiter Richtung Osten. Wir schauten die Burg von Frangokastello von aussen an. Leider habe ich erst später gelesen, dass dort einer der schönsten Strände Kretas liegt.

Wir wollten nach Plakias, dort hat es einen Klettergarten. Unterwegs konnten wir zum ersten Mal Geier beobachten.

Der Ort Plakias selber ist nichts besonderes, aber die Wand über dem Strand ist durchaus ein Besuch wert. Die meisten Routen sind ziemlich bis extrem schwierig (bi 8a), aber ein paar sind auch für uns machbar.

In der Mitte der auffallend glatten Wand findet sich eine auffällige Partie voller riesiger Löcher. Die Route“Fodele“ (5c) ist sehr schön. Dani hat auch die Fortsetzung 6a+ gemacht, die war aber extrem schwierig. Am linken Ende der Wand hat es noch ein paar Routen von mässiger Schwierigkeit. Wir haben noch die Routen „Menios“ (6a) und „Eptapsychos“ (6b, nur Dani) geklettert. Wir gingen noch den Weg unter der Wand weiter, er endet in einer Grotte. Es hatte trotz der Hitze doch einige Kletterer dort.

 

Nach dem Klettern fuhren wir weiter, durch die Kotsofou-Schucht über Spili nach Agia Galini, wo ich schon 1979 einmal war. Es ist ein hübsches Hafenstädtchen, leider ist der grosse Platz am Hafen mit der hohen Hafenmauer ein riesiger Parkplatz. Wir sahen vom Parkplatz aus direkt über dem Hafen ein Schild „Selena rooms“ und fragten dort nach einem Zimmer. Die Zimmer gehörten einer alten Frau und wir mussten zuerst durch ihre überfüllte Küche gehen, aber das Zimmer war in Ordnung, es hatte zum Glück auch eine Klimaanlage, da die Nächte sehr heiss waren. Und die Aussicht von der Terrasse war sehr schön (25€). Wir spazierten am Abend noch durch das Dorf, wo es auch viele Läden für Touristen hatte und an den Strand, der eine Viertelstunde vom Dorf entfernt legt. Über dem Hafen gibt es eine Art Theater mit Statuen von Dädalos und Ikaros, von wo man eine schöne Aussicht aufs Dorf hat. Unterwegs sahen wir an einer hohen Felswand viele Mauerschwalben.

Die Rückreise (7.-9.Juli 2021)

 

Wir hatten von Anfang an geplant, den Rückweg ohne zu Fliegen zu machen. (Aus Neugier schaute ich, wie viel ein Flug Iraklio-Zürich kosten würde. Ab 34€ hätten wir einen buchen können).

So mussten wir herausfinden, wie wir über Italien in die Schweiz zurück kehren konnten (Über die Türkei, Rumänien und Ungarn war die Rückreise wegen der Coronasituation immer noch nicht möglich).

Wir besorgten uns am Hafen Schiffstickets von Iraklio nach Piräus. Es war nicht möglich, auch den Bus nach Patras zu buchen. Später haben wir herausgefunden, dass wir bei der Busgesellschaft KTEL direkt nach Patras hätten buchen können, der Bus fährt dann in die Fähre und dann weiter nach Patras. Weil wir die Tickets schon gekauft hatten, mussten wir anders planen. Die Fähre in Patras würde um 14.30 ablegen. Wir kamen um 6.00 in Piräus an und es fuhr jede Stunde ein Bus von Athen nach Patras, also hatten wir genug Zeit.

Wir kamen pünktlich im Piräus an und nahmen ein Taxi zum Busbahnhof in Athen (20€). Dort mussten wir 45 Minuten auf den Bus warten (17€), waren dann aber schon etwa um 11.00 in Patras. Gleich beim Busbahnhof von Patras fanden wir ein Reisebüro, wo wir die Schiffspassage nach Ancona buchen konnten. Eine Kabine wäre sehr teuer gewesen, darum buchten wir eine Deckpassage. Der Mann vom Reisebüro versicherte uns, wir könnten überall schlafen, es hätte nur wenig Passagiere. Wie schon bei der Hinreise mussten wir elektronisch ein sehr detailliertes Formular für den italienischen Staat ausfüllen, das nahm schon einige Zeit in Anspruch.

Zum Fährhafen war es ziemlich weit, also nahmen wir nochmals ein Taxi (8€).

Im Fährhafen mussten wir durch den Zoll. Dort begannen die Probleme. Zuerst akzeptierten sie unsere Tickets nicht, wir mussten sie umschreiben lassen. Dann mussten wir unser Gepäck durchleuchten lassen und sie sahen, dass wir Messer dabei hatten. Die Frau an der Maschine sagte, wir könnten sie nicht so aufs Schiff nehmen, aber vielleicht könnten wir sie in den Safe an der Reception abgeben. Doch leider lehnten die das ab, aus Sicherheitsgründen! So mussten wir unsere schönen kretischen Dolche dort lassen.

Wir konnten dann endlich auf die Fähre und schauten zu, wie sie beladen wurde. Es hatte nur wenige Touristen auf dem Schiff, aber Restaurant und Bar waren geöffnet.

Um 14.45 fuhr die Fähre ab, es war eine schöne Fahrt der Küste nach, bei Mesolonghi vorbei, zwischen Ithaka und Lefkas durch nach Igoumenitsa (20.45). Dann zwischen dem Festland und Korfu  Richtung Nordwesten, inzwischen wurde es dunkel. Wir schliefen in der Bar auf Polsterbänken, und wir schliefen nicht schlecht.

Am Freitag, 9.7.21 um 11.45 legten wir in Ancona an. Wir fuhren nach einem kurzen Fussmarsch mit dem öffentlichen Bus zum Bahnhof. Dort wollten wir Billete kaufen für die Züge, die wir herausgesucht haben. Aber der Schnellzug von Ancona nach Milano war ausgebucht, also mussten wir den Regionalzug nehmen, der an jeder Haltestelle anhielt, mit Umsteigen in Bologna. Ab Mailand hätten wir dann wieder einen Schnellzug, einfach 2 Stunden später als geplant.

Der Regionalzug war sehr voll, wir mussten auf dem Gepäck sitzen. Und er hatte 25 Minuten Verspätung. In Bologna hätten wir 25 Minuten Zeit gehabt fürs Umsteigen. Wir rannten sofort los, brauchten aber eine Weile, bis wir das richtige Perron gefunden hatten. Wenigstens erwischten wir den Zug, aber wieder war er überfüllt.

Als wir in Mailand ankamen, hatten wir nur wenig Zeit zum Umsteigen, das meinten wir wenigstens. An der Anzeigetafel sahen wir aber, dass der Zug 30 Minuten Verspätung habe. Wir  waren sehr hungrig, da wir seit dem Croissant auf dem Schiff am Morgen nichts gegessen haben. Aber es war in Mailand nicht möglich, in der Bahnhofshalle etwas zum Essen zu kaufen.

So stiegen wir hungrig in den Zug nach Zürich ein, der dann doch noch kam.

Der Zug war wenigstens nicht überfüllt, am Schluss war er sogar fast leer.  Kurz vor Mitternacht waren wir dann wieder zu Hause in Wallisellen.