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Route:

 

Zeit insgesamt:

Aufstiegszeit:

Abstiegszeit:

 

Gipfel

Distanz: 

Schwierigkeit:

Führer:

Wetter:

Gebiet:

Gruppe:

Datum:

Glaspass 1846m

Campen in den Bergen

Tusis, Dürwal, Glaspass, Safiental

 

3 Tag 

 

 

 

 

26 Km 

Der Weg von Dürwald auf den Glaspass war gefährlich, wegen den Lawinen die noch dalagen.

 

Sonnig 19°C

 

RomanDaniel

18.-21.05.2023



1. Tag: Donnerstag 18.05.2023

Am Auffahrt Wochenende habe ich mir vorgenommen in den Bergen nach Wölfen zu suchen. Ich würde gerne einmal einige Grossraubtiere fotografieren. Die besten Chancen auf Erfolg vermute ich, nach intensiven Recherchen, beim Beverin-Rudel, oder beim Wannaspitz-Rudel.

Als ich mein Vorhaben meinem Sohn Roman erzähle und ihn scheu Anfrage, ob er Lust hat mich zu begleiten ist er sofort begeistert dabei. Von da an, planen wir zu zweit an dem verlängerten Auffahrt-wochenende. Einige Tage vor dem Start, müssen wir die gesamte Route, komplett abändern. Die Schneehöhen, von denen wir gehofft haben, dass sie abnehmen würden, sind in der Zwischenzeit noch angestiegen. Nach einem sehr trockenen und schneearmen Winter regnet es, beziehungsweise schneit es ab einer Höhe von 2000m in den letzten Wochen ständig. Die Pässe von über 2600m Höhe, die wir ursprünglich überqueren wollten, können wir vergessen. Es liegt noch immer viel zu viel Schnee.

Endlich ist es so weit, am Donnerstagmorgen um 9:10 Uhr marschieren wir zu zweit vom Bahnhof Thusis (720m) los. Durch den Bannwald führt uns ein Waldsträsschen immer höher. Trotz unseren 17 kg Gepäck kommen wir gut voran. In unseren Rucksäcken ist alles, was man für vier Tage benötigt, eingepackt. Ich haben noch zusätzlich die Fotoausrüstung inklusive Feldstecher dabei und Roman hat noch eine Drohne eingepackt.

Nach Dürrwald (1376m) sind wir schon ganz schön durchgeschwitzt und die Strasse ist nur noch ein Pfad. Auch die Wegfindung ist nicht mehr so einfach. Als wir uns neu orientieren, merken wir, dass der richtige Weg ca. 200m höher liegt. Es ist wunderschön hier im Wald, aber wir müssen dringend hochsteigen, denn vor uns liegt eine unüberwindbare Schlucht. Von da an wird es kräftezehrend, es sind noch einige mit Lawinen gefüllte Schluchten zu überwinden. Es geht immer hoch und runter im sehr steilen Gelände. Als wir nach sechs Stunden (15:00Uhr), 16km und 1350 Höhenmetern endlich oberhalb der Alp Masügg auf 1820m bei unserem Biwak ankommen, sind wir fix und fertig.

Nach einer kurzen Pause bauen wir unser kleines Zelt auf, suchen Holz für ein Feuer und machen uns mit unserem Nachbar, dem Mungg Elon bekannt. Der findet uns nicht so toll wie wir ihn, aber das sind wir uns ja gewohnt.

Am Abend trocknen wir unsere durchnässten Schuhe am Feuer und versuchen uns warm zu halten, denn es ist jetzt massiv kälter geworden. Jetzt fängt es auch das Erste Mal an zu regnen.

2. Tag: Freitag 19.05.2023

Obwohl es auch in der Nacht stark geregnet hat, konnten wir den Umständen entsprechend gut schlafen und blieben sogar weitgehend trocken. Geweckt werden wir von einem Specht, der gefühlt sämtliche Bäume in der Gegend fällt. Der Regen hat aufgehört und nun ruft auch noch der Kuckuck.

Das Zelt lassen wir heute stehen und werden mit leichtem Gepäck auf Wolfsuche gehen. Ich vermute, dass die Wölfe sich ca. 800m von uns im Wald verstecken. Als wir so auf der Suche durch den wunderschönen Wald streifen, klingelt mein Handy. Es ist Phantom, er ist zufällig in Chur und will uns besuchen kommen. Wir verabreden uns in Tschappina in einer halben Stunde. Mit immer noch sehr schweren Beinen steigen wir zum Dörfchen Tschappina hoch und treffen dort Phantom. Er fährt uns mit seinem Camper, auf den Glaspass. Von dort geht die Suche nach den Wölfen zu dritt weiter. Wir finden einige Wolfsspuren (Kot und Fussabdrücke), aber die sind alle schon ein paar Tage alt. Ich war letztes Wochenende mit Denise schon einmal da, zum Rekognoszieren, da waren die Spuren noch frisch. Leider sind die Förster in dieser Woche mit schwerem Gerät hier im Wald gewesen. Mittlerweile ist es 13:00 Uhr und es fängt wieder an zu regnen. Wir steigen wieder hoch zum Glaspass und kaum beim Camper angekommen schüttet es so richtig los. Die nächsten eineinhalb Stunden sitzen wir im Camper und jassen. Im Regenradar sehen wir ein zweistündiges Fenster ohne Regen auf uns zukommen. Das nutzen wir, um zu unserem Biwak zu gehen und uns auf eine regnerische Nacht vorzubereiten. Auf dem Weg zum Biwak erspäht Phantom noch zwei Hirschgruppen, die sich geschickt neben einer Kuhherde getarnt aufhalten. Die zwei Herden sind nur durch den Elektrozaun getrennt. Keiner stört sich am andern und Hirsche fallen so im schlechten Wetter kaum auf.

Unter einem 3x3m grossen Tarp (Blache) das Phantom mitgebracht hat finden wir die nächsten Stunden Schutz vor dem starken Regen. Mit unseren Notkochern brutzeln wir uns etwas Feines zum Essen, was will man mehr. Roman und ich schlafen wieder in unserem Microzelt, während Phantom sein Schlafsack unter dem Tarp ausbreitet.

3. Tag: Samstag 20.05.2023

Wir werden von dem Specht geweckt. Bäume hat es bestimmt keine mehr, wenn wir aufstehen. Zum Glück regnet es nicht mehr. Ich braue mir jetzt einen Kaffee und für die Jungs gibt es Tee. Elon schaut zum Bau raus, er sieht so zerzaust aus, wie ich mich fühle.

 

Endlich kann ich den Specht fotografieren, bis jetzt haben wir ihn nur gehört. Es ist ein Dreizehenspecht, wie Denise mir zu Hause erklären wird. Die sind selten, so manch ein Ornithologe ist wohl neidisch auf meine Dreizehenspechtfotos.

Nach unserem Frühstück packen wir unser Biwak zusammen. Roman und ich gehen via Glaspass ins Safiental.  Phantom zieht weiter, vermutlich zu einer neuen Outdoorgruppe im Irgendwo. 

Roman möchte das Biwak im Wald aufstellen, also suchen wir im Safiental einen geeigneten Wald, der möglichst von vielen Tieren frequentiert wird. Um 14 Uhr sind wir fündig geworden und haben das Zelt aufgestellt. Immer noch, oder schon wieder ziemlich müde, essen wir unsere, köstliche Linzertorte. Die haben wir unterwegs aus einem Selbstbedienungsschrank per Twint gekauft. Da fängt es auch schon wieder an zu regnen und die Sicht auf allfällige Wildtiere ist wieder dahin. Da Phantom sein Tarp wieder mitgenommen hat, suchen wir uns die grösste Tanne in der Gegend als Wetterschutz.

 

 

 

4. Tag: Sonntag 21.05.2023

Zum Frühstück gib es all unsere Resten vom Proviant, die wir noch zusammenkratzen können. Es ist hier im Wald immer noch recht feucht, aber es regnet nicht mehr. Das Zelt muss zuhause fertig trocknen. Obschon heute mit Abstand der schönste Tag ist, zieht es uns nach Hause. Wir marschieren noch etwa 1 Stunde zur Station und geniessen die sehr spektakuläre Fahrt mit dem Postauto. Später setzen wir uns in den Speisewagen und genehmigen uns ein richtiges Mittagessen.

Fazit

Vom eigentlichen Ziel, Wölfe zu fotografieren sind wir weit weg gewesen. Ich glaube aber fest, dass es mir bald gelingen wird. Das Wetter war zum Fotografieren auch nicht hilfreich. Für solch ein Wetter bin ich definitiv noch ein zu schlechter Fotograf. Trotzdem habe ich die gemeinsame Zeit mit meinem Sohn sehr genossen.