Mönch  29./30. Juli 2002

Denise, Ernst Brülisauer und Max

 

Schon zeigt der Sommer Altersspuren,

und lang schon gab es keine Touren,

weil Hedy's linkes Knie nicht wollte

so tun, wie es doch rechtens sollte.

 

Das fängt Max an zu irritieren -

jetzt muss dann langsam was passieren.

Und kurzum reift so der Entschluss,

dass man wohl auf den Mönch jetzt muss.

Am Montag fuhr'n sie weg zuhaus,

der Wetterpricht sah glänzend aus,

doch oben kurz nach der Scheidegg

da war dann schon die Sonne weg.

 

Und bei der Station Eigergletscher,

da hörte man bereits Geplätscher.

Das Plätschern stammt von einem Schauer,

den Bauern freut's, doch wir sind sauer.

Dann ist man auf dem Jungfraujoch.

Zwar hat es viele Wolken noch,

doch scheinen sie sich zu verziehen.

 

Am Aletschhorn gibt's Alpenglühen.

 

Die Mönchsjochhütte war recht voll.

Was aber nicht bedeuten soll,

dass wir die vielen Leute hassten;

das Essen und die Preise passten. 

  

 

Am nächsten Morgen, welche Pracht,

die Sonn' vom blauen Himmel lacht.

Die Jungfrau strahlt, doch fragt man bange,

was soll am Joch die Nebelschlange ?

 

Wir machten uns als letzte auf,




gemütlich stiegen wir hinauf,

bis an den ersten steilen Firn,

wo wir die Eisen uns montier'n.

 

Schon klettern wir mit viel Elan

durch's erste Wändchen hier hinan.

Es ist noch nicht einmal halb acht,

das Wetter hat sich auch gemacht.

 

 

Zurück am Grat, jetzt schaut einmal:

Der Firn ist wirklich ideal.

Es ist wie eine Himmelsleiter,

so steigen wir gemütlich weiter.

 

Und langsam weitet sich der Blick,

der Grat legt sachte sich zurück,

viertausend Meter sind wir hoch,

nur wenig fehlt zum Gipfel noch.

So haben wir nach knapp zwei Stunden

uns oben auf dem Mönch befunden.

Da haben wir gestrahlt, gelacht,

und manchen guten Spruch gemacht.

Kein Lüftchen tat da oben weh'n,

zweitausend Gipfel war'n zu seh'n.

Dazu war'n wir noch obendrein

dreiviertel Stunden ganz allein.

 

Als wir dann lang genug gesessen,

getrunken hatten und gegessen,

und alle Fotos war'n gemacht,

hat an den Abstieg man gedacht.    




Vorsichtig geht es, langsam nur,

hinuter in der Aufstiegsspur,

wo jetzt beinah' in hellen Scharen

noch viele erst am Aufstieg waren.

So kommen wir vor Mittag schon

zurück zur Zivilisation.

Da hat es fast nur noch Japaner,

Chinesen und Amerikaner.

Das schönste auf dem Jungfraujoch

ist drum, ihr Leut', ich sag es doch,

das Bähnchen zum hinunter Sausen -

Hier wendet sich der Gast mit Grausen